Maria-Hilf-Krankenhaus feiert 150-jähriges Jubiläum

Das Maria-Hilf-Krankenhaus (MHK) wurde am 24. Oktober 2021 150 Jahre alt. Die Klinik mitten im Herzen der Kreisstadt bildet somit eine langjährige Konstante in der medizinischen Versorgung von Bergheim und der Umgebung.

Mitarbeitervertreterin Uta Seidel, Geschäftsführer Oliver Bredel und Pflegedirektorin Sabine Reichstein schneiden die Geburtstagstorte des MHK an.
Mitarbeitervertreterin Uta Seidel, Geschäftsführer Oliver Bredel und Pflegedirektorin Sabine Reichstein schneiden die Torte an. Zum 150-jährigen Jubiläum konnten sich alle Mitarbeiter über ein Stück Geburtstagskuchen freuen.

„Wenn ich auf die letzten Jahre des MHK zurückblicke, sehe ich eine enorme Entwicklung. Neben den baulichen Erweiterungen konnten wir insbesondere unser medizinisches Leistungsspektrum stark ausweiten. Die letzten zwei Jahre der Pandemie haben zudem gezeigt, dass das MHK einen elementaren Beitrag zur medizinischen Grundversorgung leistet“, sagt Dr. med. Stephan Sarter, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Chirurgie im Maria-Hilf-Krankenhaus. Oliver Bredel, Geschäftsführer der Klinik, verweist im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie auf die fortwährende Suche nach Fachkräften: „Corona hat die hohe Bedeutung der Pflege in das Bewusstsein der Menschen gerufen. Als Krankenhaus sind wir ein sicherer, krisenfester Arbeitgeber. Fachkräfte in der Pflege sind momentan sehr gefragt und auch wir sind auf der Suche nach qualifizierten Pflegekräften.“

Ein Blick auf die Geschichte des Maria-Hilf-Krankenhauses zeigt, dass gerade in der Pflege der Ursprung der Klinik liegt. Am 24. Oktober 1871 wurde das MHK unter dem Namen „Filiale Mariahilf Bergheim“ von der Kongregation der Armen Dienstmägde Jesu Christi zu Dernbach eröffnet. Unter der Zielsetzung ihrer Gründerin, Maria-Katharina Kasper, pflegten die Ordensschwestern in einem alten Schulgebäude Kranke und Waisenkinder. 

Anfangs war das kleine Gebäude durchschnittlich mit nur etwa zehn Patienten belegt. Maximal konnten 24 Personen gleichzeitig stationär aufgenommen werden. Da der vorhandene Platz äußerst begrenzt war, muss es dabei ziemlich eng zugegangen sein. Zudem war das Gebäude nicht nur ein Krankenhaus, sondern beherbergte zugleich auch die Schwesternwohnungen und die Kapelle. Um die räumlichen Kapazitäten auszubauen, kaufte Schwester Oberin Arkadia die nahegelegene alte „Schrocksche Mühle“. Da eine Schwester laut den Ordensregeln kein Privateigentum besitzen durfte, wurde die Mühle 1879 an die Katholische Pfarrgemeinde zu Bergheim verkauft. Der eigentliche Klinik-Betrieb lag jedoch weiterhin in der Hand der Schwestern, da ihnen die Gemeinde die Nutzung kostenlos zugestand. 

Als erster leitender Arzt nahm 1904 Kreisarzt Dr. Hillebrand seine Tätigkeit im Krankenhaus auf. Zu den ersten technischen Errungenschaften gehörte der Anschluss an das öffentliche Wasserleitungsnetz 1903 und an das Elektrizitätsnetz 1911. Eine weitere Sensation war die Einrichtung des ersten Telefons 1913. Auf der medizintechnischen Seite stellte 1914 die Anschaffung eines ersten Röntgengerätes einen Meilenstein dar.

Kriegsjahre und bauliche Veränderungen
Während des Ersten und Zweiten Weltkrieges diente das Krankenhaus, neben der bestehenden Versorgung der Zivilbevölkerung, als Lazarett für eine Vielzahl Verwundeter. Die höhere Inanspruchnahme der Klinik führte zu weiteren baulichen Vergrößerungen. Auch das medizinische Personal wurde aufgestockt. 1924 wurde der erste hauptamtliche Arzt eingestellt, der die Leitung der Chirurgischen Abteilung übernahm und gleichzeitig zum Chefarzt der Klinik ernannt wurde. Erst 1947 folgte die Einrichtung einer Internistischen Abteilung unter der Führung eines weiteren hauptamtlich angestellten Arztes. Kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges folgte auch der Beginn eines Neubaus, der die bis dato einzelnen Gebäudekomplexe erstmals miteinander verband.

Aufgrund von Nachwuchsmangel verließen 1979 die letzten Dernbacher Ordensschwestern das Haus. Seitdem gibt es einen Gestellungsvertrag zwischen dem Maria-Hilf-Krankenhaus und der DRK-Schwesternschaft „BONN“ e.V.. Das bedeutet, Mitarbeitende im Pflegedienst können sowohl über die Schwesternschaft als auch direkt im MHK angestellt sein.

Entwicklung zur modernen medizinischen Einrichtung
Seit 2009 ist das MHK Teil des starken Verbundes der Stiftung der Cellitinnen e.V., die die christliche Tradition des Hauses fortführt. Durch die fünf Hauptfachabteilungen Innere Medizin, Kardiologie, Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Orthopädie sowie Anästhesie und Intensivmedizin, wird die medizinische Versorgung der Patienten im Rhein-Erft-Kreis im Maria-Hilf-Krankenhaus sichergestellt. Darüber hinaus ergänzen Belegärzte für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde das breite medizinische Leistungsspektrum im MHK.